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in Zwönitz 
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Liebe Mitmenschen,

heute jährt sich der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus zum 68. Male, denn am 8. Mai 1945 fand das kriegführende, menschenverachtende, gewaltvolle, die Würde des MENSCHEN mit Füßen tretende Regime des Faschismus sein Ende. Viele Menschen  schworen 1945, nie wieder Krieg zuzulassen, nie wieder solchen Demagogen wie Hitler, Göppels oder Göring auf den Leim zu gehen.

Wir, die hier am Denkmal von Katharina Peters stehen, deren Verbrechen einzig und allein in einer Äußerung gegen den Krieg bestand und die daraufhin ermordet wurde, gedenken heute der über 60 Millionen Menschen, die durch Krieg, Verfolgung, politischer HAFT, Vergasung allein aufgrund der Herkunft, ja auch aufgrund von Nachkriegsvertreibungen der Deutschen aus Ländern wie Tschechien, Slowakei, Russland Ungarn Polen und anderen Ländern ihr Leben lassen mussten.

Wir gedenken dieser Toten auch auf Grund dessen, was sich derzeit in unserem Deutschland tut. Die rechte Gewalt nimmt immer mehr zu. Braune Zellen wie NSU, die NPD, die neue Alternative für Deutschland, regelmäßige Naziaufmärsche sind nur Anzeichen dafür. Es ist ein Skandal, dass solche Organisationen und Parteien nicht verboten werden. Laut bundesdeutschem Grundgesetz ist der Tatbestand der Gewaltverherrlichung und Volksverhetzung durchaus gegeben.

Erinnern wir uns doch daran, wie der 2. Weltkrieg entstand, welche Voraussetzungen dazu führten. Auch in Deutschland herrschte die Weltwirtschaftskrise, die Industrie brauchte neue Absatzmärkte. Sie unterstützten Hitler, der mit Hilfe eines Putsches an die Macht kam. Es bestand zu diesem Zeitpunkt ein Heer von 6 Millionen Arbeitslosen. Mit dem Machtantritt der NSDAP erhielten viele Arbeitslose wieder Arbeit, wenngleich in sehr schlecht bezahlten Arbeitslagern, wurden einige soziale Maßnahmen vor allem für Familien eingeleitet, wurde die Autobahn gebaut, wurde in den Betrieben verstärkt produziert und die Menschen waren erleichtert, die finanzielle Lage der Arbeiter und Arbeiterinnen verbesserte sich. Die Menschen waren sichtlich erleichtert. Sie jubelten Hitler trotz der Warnungen von KPD und Teilen der SPD vor einem Krieg bedingungslos zu. Ja, er hatte die Lage großer Teile der Bevölkerung verbessert, aber um welchen Preis?

Gleichzeitig wurde in den Schulen gelehrt, dass nur arische also urdeutsche Menschen die besten Menschen seien, alle anderen Völker und Glaubensrichtungen seien Barbaren. Vor allem der Hass auf die Juden wurde geschürt. Um warum? Einesteils, weil es um die Neuordnung der Weltherrschaft mittels Krieg und damit um die Installierung eines Feindbildes ging, zum anderen brauchte die NSDAP Geld, um ihre sozialen Ziele und ihre Machtbestrebungen durch zu setzen. Das Geld holten sie sich bei  den wirtschaftlich sehr starken Juden. Welche Perversion!! Was daraus folgte war erst die Progromnacht und später die systematische Vergasung von Juden und der Überfall erst der Nachbarstaaten und dann der Sowjetunion und dann der Weltkrieg, aber das wissen die meisten hier besser als ich, die erst 1956 geboren wurde. Ich kenne diesen Teil der Geschichte nur aus den Erzählungen meines Opas, der mit Teddy Thälmann im Ruhrpott beim Kapputsch auf den Barrikaden gekämpft hat und den die Gestapo auch in der Mangel hatte, aus den Erzählungen meines Vatis, der mit seinen 9 Jahren bei Ende des Krieges ein begeisterter Pimpf war und uns 5 Geschwistern erklärte, warum das so war, (da war ich wahnsinnig enttäuscht von ihm) und aus dem Geschichtsunterricht in meiner kleinen DDR.

Wir leben heute in einer völlig anderen Zeit und doch sind die Bedingungen heute ähnlich derer am Anfang der Ära Hitlers. Auch heute gibt es reell über 5 Millionen Arbeitslose, werden die Widersprüche in diesem Land immer größer. Auf der einen Seite häufen die Reichen immer mehr Profite an, dies sie, anstatt in Wirtschaft und Gemeinwohl investieren, lieber anlegen und damit die geplatzten Finanzblasen erst möglich machen. Auf der anderen Seite werden die lohnabhängigen und arbeitslosen Menschen mit ihren Familien immer ärmer. Die Finanz- und Wirtschaftskrise fordert immer mehr Opfer, auch unter den mittleren Schichten und Unternehmen. Die Gewinne der Großunternehmer und Banken werden privatisiert, die Verluste soll gefälligst die Bevölkerung tragen. Sie Regierung der BRD sitz derweil untätig wegen der diesjährigen Bundestagswahl untätig herum, reagiert entweder überhaupt nicht oder zu wenig oder einfach falsch.

Forderungen wie Beendigungen der Kriegseinsätze der Bundeswehr, Einfluss des Staates auf die Banken in Folge des Finanzdebakels, die Einführung des Mindestlohnes, eine andere Wirtschafts- Forschungs- und Bildungspolitik, die Besteuerung von großen Kapitalvermögen, soziale Gerechtigkeit und anderes Vorschläge werden einfach ignoriert. Politikverdrossenheit macht sich breit und die Gewissheit, dass es nach der Bundestagswahl weitere Einschnitte ins soziale Netz geben wird. Vor diesem Hintergrund suchen immer mehr, vor allem junge Menschen nach einer Lösung, die sie in einem neuen Führer und im Nationalsozialismus sehen. Das ist gefährlich! Noch gefährlicher ist aber, dass sich selbst in den mittleren und älteren Jahrgängen neuerdings wieder richtig gehender Ausländerhass breit macht, dass Verfassungsschutz und Polizei ein Untertauchen der NSU und die darauf folgenden Morde möglich machten, dass Naziaufmärsche von Landratsämtern genehmigt werden, die Polizei diese auch noch schützt und nicht selten die Gegendemonstranten sehr rigide angehen.
Diese Vorgänge lehren uns, wachsam zu sein, uns einzubringen in den Kampf gegen diese braune Brut, damit sich Geschichte nicht wiederholt, dass dieser Nationalsozialismus nicht wieder an die Macht kommt und Menschen nicht wieder sinnlos ihr Leben verlieren.

Die durch den Hitlerfaschismus verlorenen Menschenleben zu ehren, ihrer zu gedenken und diese Opfer nicht zu vergessen und auch nicht, warum sie gestorben sind, den Neonazis auch heut Widerstand in Form von zivilem Ungehorsam entgegen zu setzen, sich für die Aufklärung der zumeist jungen Menschen über diese Diktatur einzusetzen, dafür stehe auch ich hier und verneige mich vor den Toten.


Gudrun Schumann

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